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Finaltag eine ganz große Nummer

Verein

28. August 2024

Wolfgang Gärtner

Flo Hirschmann

Interview mit der Gießener Allgemeine

Das folgende Interview stammt aus der Gießer Allgemeine vom 29.08.2024 und ist auch online abrufbar: https://www.giessener-allgemeine.de/sport/lokalsport/finaltag-eine-ganz-grosse-nummer-93267985.html


Die HSG Großen-Buseck/Beuern pflegt die Tradition. Das Spanferkelturnier erfährt in diesem Jahr die 33. Auflage. Es ist ein Renner in der Vorbereitungszeit für die hiesigen - meist - unterklassigen Teams. Der logistische Aufwand sei für den Club enorm, sagt Pressewart Udo Richebächer. Beim traditionellen Spanferkelturnier der HSG Großen-Buseck/Beuern war am Wochenende Halbzeit. Nach 14 arbeits- und ereignisreichen Tagen steht am Samstag der Finaltag in der Beuerner Willy-Czech-Halle an. Der Höhepunkt des Handball-Turniers, das bereits zum 33. Mal ausgerichtet wird. Es ist in der Vorbereitung auf die anstehende Saison sozusagen die Heimat der meist unterklassigen Teams. Es ist mehr als lobenswert, dass sich der Verein dieser Herausforderung immer wieder stellt. Ohne die zahlreichen freiwilligen und ehrenamtlichen Helfer wäre die Ausrichtung des Turniers nicht möglich. Pro Spieltag in der Woche sind fix elf Helfer notwendig, an Wochenenden sind es 30 pro Tag, die sich alle aus dem Verein rekrutieren: Vorstand, Spieler, Spielerinnen, sonstige Freiwillige - mit Ausnahme vom Finaltag, hier unterstützen noch externe Beuerner Vereinigungen. Wir sprachen mit Pressewart Udo Richebächer. Der 52-Jährige ist seit 2018 in seinem Amt tätig. Während des zweiwöchigen Events ist er zudem als Zeitnehmer aktiv.


Wolfgang Gärtner (WG): Das Spanferkelturnier erlebt die 33. Auflage. Wie waren die Anfänge?

Udo Richebächer (UR): Das Turnier ist in den 33 Jahren immens gewachsen. Ursprünglich war es ein Turnier für Männer und Frauen einer Leistungsklasse. Mit den Jahren wurde es immer größer. Aktuell haben wir sechs Turnierklassen und insgesamt 34 teilnehmende Mannschaften am Start. Das macht das Turnier zu einem großen Spektakel - gerade für die eher unterrepräsentierten unterklassigen Teams. Besonders die beiden Frauenkonkurrenzen liegen uns am Herzen, denn Turniere für Frauenmannschaften gibt es aus unserer Sicht zu wenige - und wir tragen zwei davon aus mit insgesamt zwölf Teams.


WG: Wie entstand die Idee, Spanferkel als Preis auszuloben?

UR: Ganz sicher weiß es niemand mehr, aber es war wohl so, dass man seinerzeit etwas anderes als Siegprämie ausloben wollte als Pokale. Und zufälligerweise hatte die Metzgerei Spaar in Beuern gerade Spanferkel im Angebot. So wurden kurzerhand Spanferkel zur Siegprämie und seitdem beibehalten. Siegerteams erhielten damals schon einen Gutschein über ein Spanferkel und konnten diesen dann bei der Metzgerei Spaar einlösen. Interessant ist, dass in den ersten Jahren, bis in die 90er Jahre hinein, das Spanferkel roh angeliefert wurde. Die Fleischbeschau und die Zubereitung lag damals in der Verantwortung der Siegermannschaft. Da dies aber irgendwann nicht mehr mit gültigen Hygieneverordnungen übereingekommen ist, ging man dazu über, das Spanferkel »mundgerecht und verzehrfähig«, also gebraten und zubereitet, anzuliefern.


WG: Wie läuft das, kommen die Vereine auf Sie zu - oder bestimmen Sie als Club, wer am Turnier teilnimmt?

UR: Wir schreiben die Vereine drei bis vier Monaten vor dem Turnier an und nennen den Termin des Spanferkelturniers sowie die Gruppeneinteilung. Danach warten wir auf die Anmeldungen. In diesem Jahr hatten wir so viele Anmeldungen, dass wir umstrukturieren mussten, sodass wir mehr Mannschaften mit in den Pool nehmen konnten. Und diesmal gibt es zum ersten Mal ein Turnier nur für Reservemannschaften, sodass wir eine weitere Wutz ausspielen.


WG: Sind Sie mit der Zuschauerresonanz zufrieden?

UR: Am Wochenende ist die Halle immer knallvoll. Natürlich versuchen wir, unsere eigenen Mannschaften auf das Wochenende zu legen. Aber wir können immer nur zwei von unseren Mannschaften auf einen Spieltag legen, weil jemand auch den Dienst verrichten muss.


WG: Welchen Stellenwert hat das Spanferkelturnier für den eigenen Verein?

UR: Es hat den höchsten Stellenwert. Wir machen es aber nicht nur, damit die unterklassigen Teams eine Plattform haben, sondern auch, um unseren Spielbetrieb über diese Saison hinweg zu finanzieren.


WG: Und das klappt gut?

UR: Ja. Wir kommen damit ganz gut über die Runden. Wir haben vier Erwachsenen-Mannschaften am Start, drei Herren-, eine Frauenmannschaft. Und in die Saison gehen wir zudem noch mit acht Jugendteams. Das muss alles finanziert werden.


WG: Gab es für Sie etwas Prägendes?

UR: Die schlimmste Zeit war, als wir wegen Corona 2020 das Spanferkelturnier ausfallen lassen und 2021 mit den Covid-Beschränkungen durchführen mussten. Das war übel und schwierig. Wir mussten uns da einiges einfallen lassen. Wir durften ja noch nicht einmal jeden zweiten Platz besetzen. Und die Beuern-Halle hat nicht soviel Plätze. Es war ein hoher logistischer Aufwand, den wir bewältigen mussten.


WG: Gibt es bezüglich des Turniers Visionen für die Zukunft?

UR: Größer werden wir wohl nicht, das ist fast logistisch nicht mehr zu stemmen. Durch die aktuelle Aufnahme eines weiteren Turniers haben wir zusätzliche Spiele dazubekommen. Wir haben jetzt schon 42 Spiele, die wir in zwei Wochen abhandeln. Logistisch sind wir am Limit. Und der Endspieltag am Samstag mit sechs Finalspielen - das wird noch mal eine ganz große Nummer.

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