High Noon in Kirchhain endet unentschieden

Besser hätte man sich die Voraussetzungen für ein Spitzenspiel nicht ausdenken können. Am vergangenen Samstag trafen sich der Tabellenzweite HSG Kirchhain/Neustadt II und der Tabellenführer HSG Großen-Buseck/Beuern II zum Kräftemessen. Beide Teams verlustpunktfrei mit 14:0 Zählern aus 7 Spielen, lediglich um 6 Tore in der Tordifferenz waren die Busecker besser. High-Noon in der Heinrich-Weber-Halle Kirchhain. Leider reichten diese Voraussetzungen nicht, um mehr als 20 der treuesten Fans weg vom Beuerner Weihnachtsmarkt und mit hin nach Kirchhain zu lotsen. Das Spiel und auch die Männer II hätten die Anwesenheit von mehr Fans und Offiziellen der HSG Großen-Buseck/Beuern verdient gehabt.

Die Hauptaufgabe der Mannen von Dennis Thiele sollte sein, die schnellen und präzisen Tempogegenstöße der Gastgeber zu unterbinden. Vorab gesagt, bis auf einmal sollte das vorterfflich gelingen. Zum Spiel: die Busecker kamen schwer in dieses Spitzenspiel hinein. Das Abwehrbollwerk stand zunächst ungewohnt wackelig und die Offensive agierte nervös. Diese Kombination bescherte den Blauen folgerichtig einen 4-Tore-Rückstand (8:4 für Kirchhain/Neustadt) nach 15 Minuten. Chris Hez konnte um ein Tor verkürzen, dann hatte Trainer Dennis Thiele genug und zog die erste Auszeit. In der Folge stabilisierte sich die Abwehr, die Nervosität in der Offensive konnten die Busecker jedoch zunächst nicht ablegen. Dennoch schafften sie es, bis kurz vor der Pause auf 11:9 zu verkürzen. Eine Zeitstrafe für die Gastgeber kurz vor der Pause sollte den Blauen eigentlich in die Karten spielen - doch die eigene Nervosität und das Glück eines Abprallers brachte den Gastgebern den 12:9-Pausenstand. Der war auch leider aus objektiver Sicht verdient.

Mit eigenem Anwurf und noch etwas mehr als einer Minute Überzahl startete die "Zwote" in den zweiten Durchgang. Der vermeintliche Vorteil ging nach hinten los, 14:9 und 5 Tore Vorsprung für die Gastgeber ließen die mitgereisten Busecker das Schlimmste befürchten. Zwar stabilisierte sich das Busecker Team in der Offensive, doch die Gastgeber ließen nicht nach und hielten den Vorsprung konstant auf 3-4 Tore. Bezeichnend: Buseck konnte in der 42. Minute auf 18:16 herankommen und es keimte wieder Hoffnung auf - schon erzielte Kirchhain/Neustadt wieder 2 Treffer zum 20:16. Trotz roter Karte in der 47. Minute für ihren vermeintlich wichtigsten Spieler hielten die Gastgeber ihre Führung bis in die 55. Minute, 25:21. Doch niemand in der Halle hatte mit zwei entscheidenden Punkten gerechnet: zum einen dem Willen der Busecker hier noch etwas mitnehmen zu wollen und zum anderen der kaltschnäuzigen Treffsicherheit von Rechtsaußen Lius Janoth, der nach dem 25:22 durch Ben Hahn die letzten drei Treffer im Alleingang und damit 23 Sekunden vor Schluß den vielumjubelten Ausgleichstreffer zum 25:25 erzielte. In der verbleibenden Spielzeit konnten die Busecker den letzten Angriff der Gastgeber abwehren und im Anschluß die verteidigte Tabellenführung feiern. Lius Janoth war in diesem Spiel mit seinen 9 Treffern dabei der herausragende Spieler.

"Wir haben aus Scheiße zwar kein Gold, aber immerhin noch Silber gemacht" so das Fazit von einem erleichterten Kapitän Fabian Weller nach dem Spiel. 

In die Rückrunde geht die HSG Großen-Buseck/Beuern II nun als Gejagter. Am 13.12.2025 müssen die Busecker um 19:00 beim TV Cölbe antreten, der sich schon im Hinspiel als unbequemer Gegner präsentiert hat. 

Für die HSG spielten: Justin Israel, Felix Stephan (Tor), Lius Janoth (9), Marius Schwalb, Fabian Weller, Enrico de La Cruz (3), Niklas Foos (1), Kevin Hez (1), Christian Hez (4), Jonas Herzberger, Arne Hilbrich (3), Leon Casimir, Niklas Brück, Ben Hahn (3), Dennis Gomes Marques (1/1), Björn Jäger